Uganda 2012

Uganda, wer überhaupt schon davon gehört hat, verbindet damit selten etwas Gutes: Idi Amin, Diktatoren, religiöse Spinner und Kindersoldaten. Aber das Land hat mehr zu bieten als seine traurige Vergangenheit. Churchill nannte Uganda die "Perle Afrikas" und einiges davon ist trotz der Geschichte erhalten geblieben. Der Tierbestand in den Nationalparks erholt sich langsam von der starken Dezimierung während der Notjahre und Uganda ist die Heimat eines Großteils der letzten Berggorillas. Auch sonst findet man dort seltene Primaten: Goldmeerkatzen, Schimpansen. Die Natur ist sehr abwechslungsreich, Victoriasee, Nil, Bergregenwälder, Savannen und das alles auf einer Höhe zwischen 610m und 5110m. Und genau diese Natur galt es auf dieser Reise zu erkunden.

Am Abend landete unser Flieger in Entebbe. Unser Reiseleiter erwartete uns schon und es ging dann auch gleich in unsere Unterkunft für eine Nacht in ein Hostal in Entebbe. Dort im Zimmer empfingen mich dann auch gleich unzählige sogenannte Seefliegen, die uns auch in der folgenden Zeit am Abend Gesellschaft leisteten. Zum Glück sind die nur lästig, aber völlig harmlos. Während man am Abend kaum die Decke sah vor lauter Fliegen waren sie am nächsten Morgen zu meiner Überraschung komplett verschwunden. So konnte ich dann auch in Ruhe mein Gepäck umsortieren.

Lange hatte ich dazu jedoch keine Zeit, denn nach dem Frühstück ging es auch schon gleich los zu dem kleinen Boot, das uns die nächsten Tage über den Victoriasee schippern sollte. Nachdem das Gepäck im Boot verstaut war ging es los zu unserem ersten Ziel, einem Sumpfgebiet am Rande des Victoriasees.

Victoriasee

Während der Fahrt am Rande des Sees, ergab sich dann auch die Zeit die Mitreisenden, Maike, Anne und Pietro, Andreas, Gerd und unseren Reiseleiter Fred besser kennen zu lernen. schließlich im Sumpfgebiet angekommen stiegen wir vom Motorboot auf Stocherkähne zu zwei Personen plus Gondoliere um, damit wir auch in die kleinen Kanäle konnten.

Die größte Attraktion in diesem Gebiet ist der seltene Schuhschnabel. Den sahen wir jedoch nur von weitem davonfliegen. dafür sahen wir jedoch viele andere Wasservögel.

Zurück im Boot ging es dann, mit einen kurzen Zwischenstopp bei einer Kolonie Webervögel, weiter Richtung der Insel auf der wir die nächsten Tage zelten sollten. Die Überfahrt war ziemlich rau, fast wie eine Fahrt auf dem offenen Meer. Ist auch kein Wunder, schließlich ist der Victoriasee der größte See Afrikas und ungefähr so groß wie ganz Bayern. Wir erreichten die Insel jedoch wohlbehalten.

 

Nach der Ankunft stellten wir dann zum ersten Mal unsere Zelte auf. Den Rest des Tages verbrachten wir damit die nähere Umgebung zu erkunden. Am Ufer gab es unzählige Wasservögel zu bestaunen.

Der nächste Tag begann wieder mit einer Bootsfahrt, aber nur zur Nachbarinsel, die als Refugium für befreite Schimpansen dient. Da diese Tiere schon schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht haben, sind große Sicherungsvorrichtungen nötig um den kleinen Besucherbereich vom restlichen Teil der Insel, der den Schimpansen gehört, zu trennen. Die Tiere werden regelmäßig gefüttert und so warteten sie auch schon auf dieses Ereignis und ließen sich so gut beobachten. Leider war immer der Zaun im Weg. Aber wir hatten schon mal die ersten Menschenaffen gesehen, auch wenn sie dort nur halb frei sind. Nicht schlecht als Auftakt und danach waren wir nur um so gespannter auf ihre Artgenossen in freier Wildbahn.

Zurück auf "unserer" Insel hatten wir ja noch den halben Tag übrig, so dass wir noch eine Wanderung zu einem kleinen Fischerdorf auf der anderen Seite der Insel unternahmen. Dort sahen wir dann auch die bekannten Victoriabarsche.

Nach einer weiteren Nacht auf der Insel ging es mit einer langen Bootsfahrt über den Victoriasee nach Jinja, wo der Nil aus dem See entspringt. Die Fahrt war ziemlich ungemütlich, starker Seegang und für Stunden keine Anlegemöglichkeit strapazierten die Geduld der Reisenden, lieferten aber auch ein eindrückliches Bild davon, wie groß der See tatsächlich ist, besonders, wenn man bedenkt, dass wir immernoch in Ufernähe waren und auch nur einen ganz kleinen Teil des Sees wirklich befahren haben.

In Jinja übernachteten wir in einer Lodge auf Niveau eines Guesthouses und machten zum ersten Mal die bald häufige Erfahrung, dass gekühlte Getränke in Uganda etwas sehr seltenes sind, zumindest dort wo wir übernachteten und da nützten auch die zahlreichen Kühlschränke nichts, die dort rumstanden.

Der nächste Tag führte uns in ein Dorf in der Nähe wo uns ein Dorfbewohner zunächst seinen großen Garten mit allerlei für uns exotischen Früchte zeigte und anschließend das Dorf und die Schule, so dass wir etwas die Lebensweise der Dorfbewohner kennen lernen konnten und den Schulkindern etwas Abwechslung. Zum Abschluss hatte uns die Frau des Dorfmitglieds noch ein ugandisches Essen bereitet, dass auch sehr lecker und reichlich war.

Danach besuchten wir die sogennanten "Quellen des Nils", also der Bereich in dem der Nil den Victoriasee verläßt. Die eigentlichen Quellen gehören zum längsten zufluss des Victoriasees, aber da herscht teilweise noch Uneiningkeit welche es denn jetzt tatsächlich sind.

Lake Mburo Nationalpark

Am nächsten Morgen ließen wir dann endgültig unser Boot zurück und stiegen auf zwei Jeeps um, einen für die Touris und einen für unsere zwei Begleiter Peter und Doi und das Gepäck. Peter war schon mit auf der Insel, als Koch und Doi war ab jetzt sozusagen als Lehrling mit dabei, hat sich aber am meisten um uns gekümmert. Mit dem Jeep ging es also weiter, Richtung Südwesten zum ersten Nationalpark am Lake Mburo.

Unterwegs überquerten wir auch den Äquator und so fand dann der nächste Teil der reise auf der Südhalbkugel statt.

Schon vor der eigentlichen Parkgrenze waren die ersten Tiere zu sehen, so dass wir auf dem Weg zu unserem Campingplatz schon mal die ersten Safari-Fotos schießen konnten. Am späten Nachmittag erreichten wir dann den Campingplatz direkt am See, stellten unsere Zelte auf, wunderten uns über den Besuch eines neugirigen Flußpferdes von der Größe eines Autos und versuchten in der kleinen Versorgungsstelle kalte Getränke zu bekommen, was nur halb gelang, Getränke ja, kalt, nein. Den Rest des Tages ließen wir am See beim beobachten von Flußpferden (sind Flußpferde in einem See Seepferde? ;-) ) ausklingen.

Der nächste Tag begann früh, schließlich sollte die Fußpirsch gleich nach dem hell werden stattfinden. Wir wurden an einen lokalen guide übergeben, der uns dann auf einer Wanderung die verschiedenen Tiere, die schon unterwegs waren zeigte. Es war ein tierreicher Morgen, wir hatten dieses Mal sogar das Glück einen der seltenen Schuhschnäbel zu beobachten. Außerdem gab es noch Büffel und jede Menge verschiedene Antilopen zu sehen.

Der Nachmittag war dann ganz entspannt mit einer Bootsfahrt auf dem Mburo-See bei der es hauptsächlich Vögel und Flußpferde zu sehen gab.

 

Kisoro

Am Morgen ging es dann weiter Richtung Westen, dem Höhepunkt unserer Reise entgegen. In Kisoro campten wir auf dem kleinen Campingplatz eines Guest Houses, das war der Ausgangspunk für unsere Erkundungen in dieser Gegend, dem Dreieck zwischen Uganda, Ruanda im Süden und dem Kongo im Westen.

Gorilla-Tracking

Der nächste Tag begann früh, denn wir wollten ja alle pünktlich am Ausgangspunk für unser Gorilla-Tracking sein. Nachdem sich unser Reiseleiter verfahren hatte, weil er bei Einheimischen am Wegesrand zwar nachfragte, sich dann aber doch nicht an ihre Auskunft hielt, schafften wir es auch mit einer nur kleinen Verspätung. Das war zum Glück nicht tragisch, da keine Eile bestand und die Fährtensuchen die Gorillas noch nicht gefunden hatten. So erhielten wir erstmal unsere Einweisung und bekamen erklärt, wie das Ganze abläuft und wie wir uns bei den Gorillas zu verhalten haben.Jede Gorilla-Gruppe, die an Besuch gewöhnt wurde, darf nur einmal am Tag von einer Gruppe von höchstens 9 (oder warns 7?) Personen für maximal eine Stunde besucht werden um die Störung der Tiere so gering wie möglich zu halten. Das Geld, dass durch die Besucher eingenommen wird kommt dem Nationalpark und den Dörfern der Umgebung zu gute. Die Dorfbewohner können nicht nur als Fährtenleser, Führer oder Träger arbeiten, die Dörfer werden auch noch zusätzlich finanziell unterstützt, so dass die Gorillas ein großer Wirtschaftsfaktor geworden sind.

Dann mussten wir noch ein kleines Stückchen mit dem Auto fahren und in einem nahen Dorf ging das Tracking dann los. Nach einem steilen Abstieg zu einem kleinen Flüsschen folgten wir auf einem Weg dessen Verlauf mit den Feldern des Dorfes auf der einen und dem Bwindi-Nationalpark auf der anderen Seite. Nach einiger Zeit erreichten wir dann die Stelle an der wir das Flüsschen überqueren konnten. Zunächst galt es auf einem Baumstamm balancierend ein sumpfiges Gebiet zu überquere, was mehr oder weniger gut gelang. Immerhin musste ich mir ab da keine Sorgen mehr machen, dass ich dreckig werden könnte, schlimmer ging nicht mehr. Nach kurzer Säuberung am Flüsschen gings dann auf einer Brücke darüber und die guides führten uns in die vermutete Richtung der Gorillas. Die Vermutung änderte sich dann nach Funkkontakt mit den Fährtensuchern und wir erklommen auf einem schmalen Pfad den ersten Berg. In Uganda scheint man keine Serpentinen zu kennen und so ging der Pfad trotz starker Steigung ziemlich gerade nach oben. Als wir dann endlich oben angekommen waren gings auf der anderen Seite am Kamm entlang wieder etwas nach unten und wir bekamen die erlösende Nachricht, wir sind auf der richtigen Spur, die Fährtensucher hatten die Gorilla-Gruppe gefunden.Kurz danach sahen wir die ersten Spuren, ein Schlafnest eines Gorillas. Wir verließen die Wege und es ging querfeldein durch die Pflanzen und Gebüsche am Hang weiter.

Und dann plötzlich war der erste zu sehen. Eigentlich durchs Gebüsch eher zu erahnen. Aber da saß er und futterte ruhig und genüßlich die Blätter des umgebenden Grünzeugs. Wir gingen näher und entdeckten mehere Mitglieder der Gruppe, die gerade den Hang hinauf zogen.  Wir näherten uns weiter und die Gorillagruppe schien erstmal nicht weiter zu wollen sondern machte es sich nahe des Bergkammes gemütlich, so dass wir uns dazugesellen konnten. Der Silberrücken saß gemütlich in einem Gebüsch und schemkte uns weiter keine Beachtung. Im dichten Wald mit viel Gebüsch waren die Fotobedingungen leider nicht besonders gut, es war ziemlich dunkel und Blitz war natürlich Tabu, die Tiere sollten ja nicht erschreckt werden. So versuchten wir dann trotzdem so viele Fotos wie möglich zu schießen und dabei den Mindestabstand zu den Tieren einzuhalten.  Vom Mindestabstand wußten die Gorillas aber nichts und so war ich gerade dabei zu Fotografieren oder Filmen, als pötzlich die Touristin neben mir erschreckt zurück wich und ein kleines Gorillaweibchen direckt neben mir stand und  sogar mit der Hand meine Hose streifte. Ich machte einen Schritt zurück und die kleine rannte weiter, ihrer Spielgefährtin hinterher. Der Augenblick kam so plötzlich, das leider nur ein verschwommenes Foto existiert mit der erschrockenen Teilnehmerin (hab vergessen wo die her war) im Hintergrund und mir am rechten Rand, kurz bevor die Gorilladame an mir vorbei rannte (trotzdem Danke Anne für das Foto!). Wie gesagt fotografieren war sowieso schwirig und der kurz darauf einsetzende Regen machte es auch nicht besser, so dass die Fotos allesamt etwas unscharf oder verrauscht sind. Das tut diesem einmaligen Erlebnis aber keinen Abbruch. Es ist schwer zu beschreiben, diese Ruhe und Gelassenheit, diese Sanftheit und Eleganz, die die Gorillas ausstrahlen, irgendwie majestätisch und doch milde. Dazu kommt die Freude dies so nahe miterleben zu dürfen. Kurz, es war einfach unbeschreiblich toll.

Nach einer Stunde mussten wir dann schweren Herzens die Gorillas wieder verlassen unsere Zeit war um. Einige von uns waren klatsch nass, da einfach vor erstauen und ehrfurcht gar keine Gelegenheit war und es in dem Moment niemanden interessierte Regenzeug anzuziehen. Zum Glück war es ja auch recht warm und auf dem Rückweg wurde es einem auch schnell wärmer, denn als wir dann, nachdem wir zurück auf dem schmalen Weg am Bergkamm waren und dann wegen des Regens den Weg mehr runter rutschten als gingen und schließlich das Flusschen wieder überquert hatten wieder auf dem Weg Richtung Dorf waren, wurde uns erst richtig bewußt, dass wir nun auch wieder den steilen Hang an dem das Dorf ganz oben an der Straße liegt wieder hinauf mussten. Aber schließlich schafften alle auch das und unsere Gruppe stand glücklich aber ziemlich abgekämpft und fast alle nass und von oben bis unten versaut vor unserem Reiseleiter, der uns dann so zurück nach Kisoro fuhr. Dort erholte und reinigten wir uns dann erstmal ausgiebig.

Golden Monkeys Tracking

Am nächsten Morgen stand auch schon das nächste Tracking auf dem Programm, wir hatten uns alle dafür entschieden die Goldmeerkatzen aufzusuchen und nicht den Muhavura zu besteigen, das Gebirge war das selbe, aber nach den Anstrengungen des letzten Tages brauchten wir nur die halbe Strecke hoch. Dieses Mal ging es den Berg auf der anderen Seite von Kisoro, Richtung Ruanda hinauf. Die Vulkane gehören zu den Virungas und liegen im Mgahinga Nationalpark. Auf der Ruandischen Seite der Virungas war Diane Fossey bei ihren "Gorillas im Nebel" tätig. Wir folgten dem Bergpfad, der zum Glück viel weniger steil war als am Tag zuvor aber um wesentlich kleinere Äffen zu besuchen. Trotzdem ging es ganz schön hoch und wir waren froh, als unsere Führer schließlich eine Gruppe der Goldmeerkatzen ausfindig machten. Diese Meerkatzenart kommt auch nur in dieser Gegend vor und hat ihren Namen von dem golden leuchtenten Fell am Rücken. Wir konnten die Gruppe, die über unseren Köpfen in den Bäumen herumsprangen beobachten, bis wir schließlich einen steifen Nacken bekammen und am Mittag wieder unseren Rückweg antraten. Unterwegs gabs noch eine kleine Vesperpause und wieder zuzurück am Ausgangspunkt fuhren wir mit dem Jeep zum Zeltplatz um uns den Rest des Tages zu erholen.

Queen Elizabeth Nationalpark

Weiter ging die Reise gen Norden nach Ishasha in den südlichen Teil des Queen Elizabeth Nationalparks.

Ishasha

Der Zeltplatz war diese Mal sehr schön gelegen, an einem kleinen Flüßchen, auf der anderen Seite war schon der Kongo. Wie leider auf allen Zeltplätzen, die wir in den Nationalparks, benutzten, gab es auch hier zwar Häusschen, aber deren Ausstattung war nur ein Loch im Boden, sonst nichts. Eine kleine Vorwarnung vor der Reise hätte hier nicht geschadet gehabt. Immerhin gab es noch Duschen. Wir waren dort die einzigen Besucher und bekamen außer dem lokalen guide auch noch einen bewaffneten Aufpasser fürs Camp.

Nicht weit vom Camp hintereiner Flußbiegung tummelten sich einige Flußpferde und am nächsten Morgen war eine Gruppe sogar auf einer Sandbank im Flüßchen direkt beim Camp. Zum Glück gab es auf unserer Seite ein sehr steiles Ufer, so dass wir nicht mit Besuch rechnen mußten. Noch bei Dunkelheit brachen wir zu einer Pirschfahrt auf, auf der auch einiges an Tieren zu sehen war. Leider nicht die angekündigten baumkletternden Löwen. Naja, man kann nicht immer Glück haben. Fred war damit aber leider nicht zufrieden, sondern versuchte auf der zweiten Pirschfahrt des Tages so verzweifelt einen Löwen zu finden, dass er zwischen möglichen Aufenthaltsorten geradezu hin und her raste, so dass wir am Ende weder Löwen, noch sonst irgend ein Tier gesehen hatten. Schade, davor hatte ich noch nie eine so hektische und erfloglose Prischfahrt erlebt.

Queen Elizabeth Nationalpark

Am nächsten Morgen brachen wir die Zelte ab und es ging weiter in den nördlichen Teil des Nationalparks. Hier waren wir für zwei Tage in einer Lodge, die den gesamten Nationalpark überblickte. Die Lage war super auch wenn sich aufgrund der fehlenden Verfügbarkeit von Sundownern nicht das beworbene Hatari-Feeling einstellte. 

Nachmittags stand eine Bootsfahrt auf dem Kazinga-Kanal zwischen Lake Eduard and Lake George auf dem Programm. Gemütlich vom Bötchen aus konnten wir die reichhalte Tierwelt beobachten. Unzählige Adler, Eisvögel und Wasservögel gab es zu bewundern. Aber auch Elefanten, Büffel, Flußpferde und Krokodile. Der Ausflug dauerte bis in den frühen Abend.

Der nächste Tag war wieder Safari-Tag mit einer Prischfahrt durch den nördlichen Teil des Queen Elizabeth Nationalparks. Auch hier hatten wir nicht so besonders viel Glück mit den Tiersichtungen aber zumindest ein paar Elefanten und Antilopen zeigten sich dann doch.

Am nächsten Morgen brachen wir dann wieder auf um noch weiter nach Norden vorzudringen. Es war ein Fahrtag ohne besondere Erlebnisse, auch weil wir die "Haupt"-Straße entlangrasten anstatt die angekündigten backroads durchs Gebirge zu nehmen. So waren wir auch recht früh an userem Campingplatz und zum Glück gab es da eine schöne offene Bar um sich die Zeit zu vertreiben.

Auch der folgende Tag war ein Fahrtag weiter nach Norden, bis zu unserem Zeltplatz bei einer Frauenkooperative. Auch hier gibt es nicht viel zu erzählen, der eigentliche Grund hierher zu kommen stand erst am nächsten Tag auf dem Programm

Schimpansen-Tracking

Gleich morgends ging es in den nahen Park und von einer Loge aus starteten wir zum Schimpansen-Tracking. Weit weniger anstrengend, da relativ eben und keine halbe Stunde entfernt fanden wir diese dann auch beim Frühstück auf einem Baum. Leider, oder vielleicht auch zum Glück kamen wir da nicht so nahe ran wie bei den Gorillas, sber Schimpansen haben nicht ganz so ein ruhiges Gemüt und lassen auch schon mal gerne unangenehme Dinge von oben runterfallen. Trotzdem konnten wir sie gut beobachten, besonders die kleinen schienen gerade erst aufgewacht zu sein und ganz erregt von unserem Besuch. Die älteren futtereten lieber gemütlich von den Früchten des Baums und nur ab und zu mußte mal einer von ihnen die Kleinen zurechtweisen. Nach unserem Besuch wieder zurück an der Lodge stellten wir verwundert fest, dass es ausgerechnet hier im angeblich unterversorgten Norden zum ersten Mal wirklich kühle Getränke gab.

Murchison Falls

Weiter ging es zu den Murchison Falls bei denen wir dann unsere Mittagspause machten, bevor wir uns auf den Weg nach unten machten. Am Anfang der Wanderung sieht man die Fälle auf verschieden Blickwinkeln und es ist schon beeindruckend, wie sich die Wassermassen des noch jungen Nils durch die Schlucht pressen. Die Mittagszeit war nicht so ideal für den zweiten Teil der Wanderung, die dann in der prallen Sonne und bei merklich heißeren Temperaturen als in den höher gelegegenen Gebieten zuvor, bis hinunter zum Nil führte. Dort wartete dann ein Boot auf uns, mit dem wir eine weitere Bootsfahrt unternahmen.

Hier im Nil bzw Ausfluss des Lake Albert wimmelte es nur so von Krokodilen und dieses Mal keinen popligen Flußpferden, sondern echten Nilpferden. Aber auch sonst gab es einiges an Tierleben am Ufer zu bestaunen. Um so besser, da die Bootsführer doch tatsächlich eine Kühltasche mit eisgekühlten Getränken dabei hatten. Schon alleine, dass ich das hier erwähne sollte zeigen, wie überrascht wir waren, wo doch zuvor selbst die "Lodges" in denen wir untergebracht waren, das nicht hinbekommen hatten.

Murchison Falls Nationalpark

Am Ende der Bootsfahrt wartete dann wieder Fred mit dem Geländewagen auf uns und wir fuhren weiter Richtung Camp, das dieses Mal kein Camp war, sondern einfach nur ein Platz an dem wir die Zelte aufstellten. Sonst gab es da nichts. Aber der Weg dorthin hatte noch ein unerwartetes weiteres Highlight, eigentlich sogar zwei.

Auf einem Baum direkt am Weg ruhte sich doch tatsächlich ein Leopard aus und ließ sich auch brav von uns Fotografieren, bevor er dann doch zuviel bekam und sich aus dem Staub machte.

Nicht weit entfernt sahen wir dann auch unsere ersten Löwen, sogar gleich zwei Männchen mit zwei erlegten Beutetieren.

Am späten Abend machten wir auch noch eine Nachtpirschfahrt, auf der aber nur wenige Tiere zu sehen, oder besser zu erahnen waren. Aber wer will sich nach so einem erlebnisreichen Tag beschweren, wir hatten wirklich genug gesehen.

Nach einer Nacht in unserem Camp in der Wildnis ging es am Morgen gleich wieder auf Pirschfahrt. Wir trafen alte Bekannte und dem einen Löwen waren wir wohl suspekt, denn er versuchte auch gleich seine Beute hinter einem Busch zu verstecken. Auch sonst gab es einige Tiere zu sehen und wir entdeckten sogar noch zwei weitere Löwenfamilien bevor wir am späten Vormittag wieder im Camp waren.

Da nichts weiteres mehr auf dem Programm für diesen Tag stand und es mitten in der Wildnis auch sonst nichts zu tun gab, sich der lokale guide aber bereit erklärte einen Spaziergang mit uns zu unternehmen, nutzen wir diese Gelegenheit, trotz der Hitze am frühen Nachmittag.

Nach einer weitern Nacht im Camp und ein paar Tierbeobachtungen auf dem Weg aus dem Park führte uns unser Weg nicht mehr weiter in den Norden, sondern jetzt Richtung Osten, langsam zurück zu unserem Startpukt.

Ziwa Rhino Sanctuary

Bevor wir uns jedoch entgültig auf den Rückweg machten, gab es noch einen Besuch eines Nashorn-Schutzgebiets in dem versucht wird Nashorner wieder an die Umgebung zu gewöhnen und zu züchten um sie anschließend auswildern zu können. In dem Schutzgbiet kann man auf einer kleinen wanderung zu Fuß ziemlich nahe an die Nashörner heran. Wir hatten das Glück gleich zwei Nashorn-Weibchen mit Nachwuchs zu treffen. Eines war sogar noch ganz jung, erst ein paar Wochen alt.

Wir übernachteten auch in Zimmern in dem Schutzgebiet und am Abend hatten wir ein großes Abschiedsessen.

Am nächstenTag ging es dann das restliche Stück zurück und von Entebbe aus wieder in die Heimat.

Fazit

Uganda ist toll, eine grandiose Landschaft und vielfältige Tierwelt. Das Erlebnis mit den Gorillas kann man nicht mit Worten beschreiben. Wir haben an Tieren alles gesehen, was es dort gibt und die Gruppe war sehr nett. Uganda kann ich nur empfehlen und ist definitiv ein Besuch wert.